Intersexualität – Begriffe und Syndrome
M = männlich / W = weiblich / IS = Intersexuell / ( ) = wird wahrgenommen als
Fachbegriff | Geschl. | Genese / Ursache | Phänotyp / Erscheinungsbild |
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„Normalität“ Gesamthäufigkeit versus Intersexualität Häufigkeit ca. 1–2 : 1000 |
W M IS |
Abweichung von normierten Geschlechtsmerkmalen oder auch Geschlechtseigenschaften und dem typischen Körperbau | Weiblich: Genotyp 46,XX; Brustwachstum; Vulva, Eierstöcke, Eileiter, Gebärmutter, Menstruation und gebärfähig; Fettverteilung, Hauteigenschaften, Behaarung weich und gering am Körper, typisches Kopfhaar, typische Schambehaarung
Männlich: Genotyp 46,XY; Bartwachstum, Stimmbruch; Penis, Hoden, Prostata, Samenleiter, Samenblase, Ejakulation und zeugungsfähig; typische Körperbehaarung, Glatzenbildung und Geheimratsecken Jede Abweichung im Phänotyp (Erscheinungsbild) oder Genotyp kann im weitesten Sinn der Intersexualität zugerechnet werden.
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Komplette Androgenresistenz / testikuläre Feminisierung / Goldberg-Maxwell-Morris-Syndrom | IS W |
Das genetisches Geschlecht ist männlich (XY). Aufgrund einer vollständigen Resistenz der Androgenrezeptoren in den Endorganen entwickelt sich das äußere Genitale weiblich. |
Weiblicher Habitus mit typischem weiblichen äußeren Genitale. Die Gebärmutter, Eierstöcke und Eileiter fehlen jedoch. Keine Sekundärbehaarung; die Hoden liegen in der Bauchhöhle, der Leiste oder den großen Schamlippen (Leistenbruch).
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Partielle Androgenresistenz / partielle testikuläre Feminisierung / Reifenstein-Syndrom | IS | Das genetisches Geschlecht ist männlich (XY). Nur teilweise Resistenz der Androgenrezeptoren. |
Das Genitale ist intersexuell: Kleiner Hoden, Hypospadie. Die Sekundärbehaarung ist spärlich. Gynäkomastie
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Turner-Syndrom
Häufigkeit etwa 1 : 3000[96] |
IS W |
Das Geschlechtschromosomenpaar enthält nur ein X, also 45,X0 oder als Mosaik 45,X0 46,XX |
Die äußeren und inneren Geschlechtsorgane werden weiblich ausgebildet. Ohne hormonelle Behandlung tritt die Pubertät nur selten spontan ein. Spontane Schwangerschaften sind möglich, aber selten.
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Klinefelter-Syndrom Häufigkeit ca. 1 : 400[98] |
IS M |
Beim Trennungsvorgang der Chromosomen während der Teilungsphase entsteht ein dreifach gepaartes Geschlechtschromosom vom Typ 47,XXY |
Das äußere und innere Erscheinungsbild ist überwiegend männlich, durch verringerte Testosteronproduktion kommt es aber in der Pubertät nicht zu den typisch männlichen Ausprägungen, die Spermienproduktion ist meist erheblich vermindert.
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Pseudohermaphroditismus = „Scheinzwitter“ | IS M/W |
Ein veralteter Begriff für Intersexualität |
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Hermaphroditismus verus = „echte“ Zwitter | IS | Es ist gleichzeitig Eierstock- und Hodengewebe vorhanden. | Die Ausprägung der Geschlechtsmerkmale hängt von der Hormonproduktion bzw. Hormonsubstitution ab. Meist sind die Geschlechtsmerkmale weiblich mit Tendenz zur Virilisierung ausgeprägt.
Es sind aber auch Einzelfälle von männlich lebenden Betroffenen bekannt, die erfolgreich Kinder gezeugt haben.
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